Gendern-was ist das eigentlich?

Die Mehrheit der Schule hat irgendwann schonmal davon gehört, die Hälfte weiß so ungefähr was es ist und nur eine kleine Minderheit tut es täglich: Das Gendern.
Allein daran merkt man schon, dass das Gendern ein extrem umstrittenes Thema ist, bei dem einige Meinungen beinahe Welten auseinanderliegen. Aus genau diesem Grund wollen wir uns auf den folgenden Seiten mal etwas näher damit beschäftigen, was „Gendern“ überhaupt ist und was im Allgemeinen dafür und was dagegenspricht. Grundsätzlich muss man bedenken, dass das Thema sehr neu und aktuell ist, weshalb es ständig Neuerungen und Änderungen gibt.

Also, was ist Gendern überhaupt?
Wenn man nach dem Begriff recherchiert, kommt man auf viele komplizierte Definitionen, wie zum Beispiel: „Gendern oder Gendering […] ist eine eingedeutschte Wortbildung […] und bezeichnet im allgemeinen Sinne die Berücksichtigung oder Analyse des Geschlechter-Aspekts in Bezug auf eine Grundgesamtheit von Personen, etwa in Wissenschaft, Statistik und Lehre.“ (Wikipedia).
Das hört sich erstmal ziemlich kompliziert an, oder? Deshalb schreiben wir diesen Beitrag:

Zusammengefasst kann man eigentlich sagen, dass das Gendern dafür da ist, sowohl beim Reden als auch beim Schreiben jedes Geschlecht (also weiblich, männlich und vor allem diverse Menschen) mit einzubeziehen. Man versucht also anstelle des generischen Maskulinums (Die bekannte Pluralform, die im Deutschen fast immer maskulin ist) entweder eine Form, in der man zum Beispiel auch die feminine Endung sieht oder direkt ein neutrales Wort zu benutzen. Schriftlich kann sich das Gendern auf folgende Weisen ausdrücken:

  • Gendern mit Gendersternchen (Schüler*innen)

  • Gendern mit Unterstrich (Schüler_innen)

  • Gendern mit Doppelpunkt/Semikolon (Schüler:innen / Schüler;innen)

  • (Ent)Gendern mit neutralem Wort (Lernende)

  • (Ent)Gendern mit y (Schüly)

    Man sieht sofort, dass es bei den ersten drei Varianten immer ein Zeichen zwischen der maskulinen und der femininen Form gibt. Diese sind dafür da, nichtbinäre Geschlechtsidentitäten sichtbar zu machen, wodurch das Ganze erst geschlechtergerecht wird. Diese Satzeichen werden beim Sprechen als Pause gelesen. -Man sagt also Schüler [kurze Pause] innen. Diese Pause nennt sich „Glottisschlag“ oder auch „Knacklaut“. Der Glottisschlag ist in der deutschen Sprache gar nicht so ungewöhnlich, er ist zum Beispiel auch in den Wörtern „Theater“, „Reinkarnation“ und „vereisen“ vorhanden.
    Die letzten beiden Arten brauchen übrigens kein Zeichen, da diese entweder schon von Beginn an neutral sind oder weil es eine ganz neue Form ist, die komplett ohne Geschlechtsendung auskommt.

    Damit ihr euch eure eigene Meinung bilden könnt, haben wir euch auf der nächsten Seite eine Liste zusammengestellt, die die bekanntesten Argumente für- und gegen das Gendern beinhaltet. Damit es nicht zu Verwirrungen kommt: Die beiden Seiten stehen zwar zusammen in einer Tabelle, die einzelnen Argumente (also von der Pro- und der Kontra Seite) haben aber nichts miteinander zu tun.

    Falls ihr euch nur über das Thema informieren wolltet, solltet ihr euch jetzt die Tabelle angucken und könnt danach getrost aufhören zu lesen, da wir unsere Gedanken bezüglich dieses Themas nun auch noch kurz in den Artikel mit einbringen wollen. 🙂
    Wir denken, dass das Gendern definitiv zu unserem täglichen Schreib- und Sprachgebrauch gehören sollte, da man so nun mal alle miteinbezieht und niemand im sprachlichen Sinne ausgeschlossen wird.

    An sich sind alle Schreibweisen gleich gut und wichtig, jedoch kann man sagen, dass der Doppelpunkt am barrierefreisten ist, da er von Sprachprogrammen auch als Pause „gelesen“ wird, während der Unterstrich und das Sternchen (Asterisk) als solches genannt werden. Dies kann sehr verwirrend sein, wenn man lediglich auf ein Programm angewiesen ist. Außerdem ist beim benutzen des Doppelpunkts nur eine sehr kleine Lücke zwischen den Formen, was zum einen den Lesefluss unterstützt und zum anderen einen symbolischen Wert hat, da die Formen nicht komplett getrennt sind.

    Trotz allem ist wichtig zu bedenken, dass das Gendern lediglich ein Schritt zur Gleichberechtigung ist und nicht das Allheilmittel.
    Wie in jeder Diskussion ist es außerdem wichtig, tolerant und respektvoll miteinander umzugehen. Es ist immer gut, sich anhand von Fakten eine eigene Meinung zu bilden, egal wie diese aussieht und trotzdem die der anderen zu akzeptieren!

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